Es ist Ende Juni, die Sonne schafft langsam aber sicher endlich den Durchbruch, selbst im gut klimatisierten Store eines Schweizer Uhrenherstellers ist es noch brütend heiß. André Voigt ist zugegen, um mit Marie Gülich einen Podcast aufzuzeichnen. Die Nationalspielerin hat etwas Verspätung, also wird über alte Zeiten, technisches Equipment, Familie und natürlich Basketball geplaudert. Und über die im Rahmen der Pokal-Endrunde durch den FC Bayern München organisierte „Night of the Legends“. Über die Tatsache, dass es Marko Pesic und Co. gelungen ist, viele Generationen von Spielern, Trainern, Funktionären – kurz: Basketballer – an einem Ort zusammen zu bringen.
Dré berichtet von wilden Geschichten, welche der ein oder andere altgediente Recke an diesem Abend zu besten gibt. Die aus einer Zeit ohne Internet, ohne Social Media stammen und nur noch in den Erinnerungen einiger Weniger existieren. Die teils so verrückt sind, dass die Grenze zwischen Realität und Legende zu verschwimmen scheint. Die keine Chance haben in die Gegenwart transportiert zu werden, es sei denn, die Pioniere unseres Sports erhalten eine entsprechende Plattform – oder es wird ein Archiv geschaffen, wo all diese Geschichten gesammelt und aufbewahrt werden.
Ergebnisse und Statistiken lassen sich halbwegs problemlos nachvollziehen, werden auch auf Initiative der easyCredit BBL nach und nach digitalisiert. Doch es sind die zwischen den Zeilen zu findenden Kleinigkeiten, die mit der Zeit verloren zu gehen drohen. Um dem vorzubeugen, gilt es eine Kultur zu pflegen und zu leben, die für den Fortbestand genau dieser Geschichten sorgt. Wie ein „Spiel der Legenden“ anlässlich des 20-jährigen Bestehens von Phoenix Hagen, bei dem der wichtigste Teil der Veranstaltung im Anschluss an der Theke stattfand. Wie ein Interview mit Jochen und Günter Pollex, das leider viel zu früh zum historischen Zeugnis wurde.
Als Marie Gülich ihr Interview gegeben und Dré sein Podcast-Equipment eingepackt hat, werden bei mexikanischer Bowl und Wasser ohne Kohlensäure in gemütlicher Runde noch einige Anekdoten ausgetauscht. Und festgestellt, dass es auch darum geht, im Hier und Jetzt für Nachhaltigkeit zu sorgen. Damit die Ereignisse der Gegenwart nicht verloren gehen.
Oder, auf Phoenix übertragen, damit sich daran erinnert wird, wie besonders die Saison 2023/2024 war. Mit einem dritten Platz nach Ende der Hauptrunde. Mit einem daraus resultierenden zweiten Playoff-Einzug in Folge. Mit dem Erreichen des Halbfinales. Mit der Pokal-Qualifikation. Mit einer geschaffenen Referenz für alles, was im Hagener Basketball zukünftig geschieht – und auch in zehn, 20 Jahren noch als Erinnerung präsent ist, über die gerne gesprochen wird.
Mittwoch(t)
Es gibt so viele Geschichte rund um Phoenix Hagen. Geschichten, die erzählt werden wollen. Die einen etwas anderen Einblick in den Club und die internen (Denk-)Prozesse geben. Aus dem Arbeitstitel „Mittwochs-Meinung“ entwickelte sich der „Statement Wednesday“ oder auch das „Wort zum Mittwoch“, und letztlich der Begriff „Mittwoch(t)“. Es ist der etwas andere Angang an Themen, welche das Phoenix-Office umtreiben.