Mittwoch(t): Around the world

…der alternative Titel dieser Kolumne hätte auch „Die Welt ist ein Dorf“ lauten können. Wäre mindestens genauso treffen gewesen. Mit dem internationalen Anstrich passt es wie oben stehend allerdings besser. Ist treffender. Zumal Fabijan Krslovic tatsächlich einmal um die Welt – zugegeben, die halbe – fliegen muss, um bei Phoenix Hagen seinen Dienst anzutreten.

Ein Australier in der Volmestadt. Diese Geschichte zu erzählen, ist einfach. Die Saison in „Down Under“ ist mittlerweile beendet, entsprechend kollidierte seine Verpflichtung nicht mit der ProA-Wechselfrist. Doch damit ist es nicht getan. Einfach nur runterzubeten, wo er bislang gespielt hat, wie viele Punkte er erzielt und Rebounds er abgegriffen hat … das muss doch besser gehen. Wo ist die Geschichte hinter der Geschichte?

Die Reise durch den Lebenslauf des Fabijan Ante Benedikt Krslovic startet auf einer der üblichen Statistik-Websites, welche alle seine bisherigen Stationen auflistet. College in den Staaten – interessant. Montana University – noch interessanter. Da war doch was. Bei den Grizzlies spielte mal … zwei schnelle Klicks zur Verifizierung später … korrekt, Martin Breunig. Die beiden haben sich sogar zwei Saisons überschnitten. Macht es Sinn, den MBC-Center wegen eines Statements anzuschreiben? Nicht zwei Tage vor der Pokalendrunde in eigener Halle. Übrigens: Glückwunsch zum Titel, ihr „Wölfe“!

Also werden die Kader seiner Profistationen nach bekannten Namen durchkämmt. Scott Machado … klar, der war mal in Oldenburg. Dazu noch Jordon Crawford, der in Ludwigsburg gezockt hat. Bei Ian Hummer geht anerkennend die Augenbraue nach oben. Der war nice. Richtig nice. Linkshänder. Eine echte Waffe in Ulm. Und 2024/2025 noch bei den JackJumpers aktiv. Der hat sicher ganz frische Eindrücke vom Neu-Phoenix. Schnell eine Nachricht an Martin Fünkele, den ehemaligen Chefredakteur der BIG und des legendären Basketball Magazin, geschrieben. Funky verweist an dieser Stelle an Thorsten Leibenath, der tatsächlich noch die Nummer von Hummer hat – vielen Dank für den Kontakt, Coach.

In Cairns gab es eine Überschneidung mit Devon Hall. Bitte? Der ehemalige Bamberger und aktuelle Euroleague-Guard bei Fenerbahce war mal in Australien? Gefühlt ist 2028/2019 noch gar nicht so lange her. Sein Agent ist ein Freund, was Phillip Parun allein dadurch beweist, dass er direkt vermittelt und schön grüßen lässt. Devon freut sich über die unerwartete Nachricht aus good ol’ Germany und liefert ein souveränes Statement, das  sich wunderbar verwerten lässt. 

Bei alledem braucht es für eine Veröffentlichung der Personalie allerdings auch Fotos. Einfach Bilder aus dem Netz zocken, ist nicht die feine Hagener Art. Die JackJumpers-Homepage weist zwar eine Ansprechpartnerin für Public Relations aus, die sich jedoch in Mutterschaftsurlaub befindet – in dem Fall: Gratulation zum Nachwuchs, Katelyn Davies. Also muss Fabijan als Vermittler herhalten. Chrystal Dias ist mehr als hilfsbereit, allerdings schon halb auf dem Weg in die Offseason. Ein kurzes Telefonat über zehn Zeitzonen hinweg später verspricht sie in paar Bilder aus dem Club-Fundus zu suchen und in eine Mail zu packen. Einen Tag später ist die Not im Phoenix-Office noch nicht allzu hoch, dafür meldet sie sich mit einem kurzen Lebenszeichen. Die Netzabdeckung im Outback ist mieser als mies, dafür konnte sie ihre Ferienunterkunft mittlerweile beziehen und hat Hagen nicht vergessen. Keine zehn Minuten später haben es die Fotos bis nach Europa geschafft. Bedankt.

…und all das, um einen Spieler vorzustellen, der für das letzte Drittel der Saison in die Stadt kommt. Plus Playoffs. Zu viel Aufwand? Keineswegs, denn die Basketball-Welt ist gut vernetzt und eine riesengroße Gemeinschaft. Phoenix eine Familie, weswegen Fabijan ein ordentliches Willkommen verdient hat. Auch wenn das bedeutet, die Drähte rund um den Globus glühen zu lassen und viele, viele Gleichgesinnte einzubinden.

Mittwoch(t)

Es gibt so viele Geschichte rund um Phoenix Hagen. Geschichten, die erzählt werden wollen. Die einen etwas anderen Einblick in den Club und die internen (Denk-)Prozesse geben. Aus dem Arbeitstitel „Mittwochs-Meinung“ entwickelte sich der „Statement Wednesday“ oder auch das „Wort zum Mittwoch“, und letztlich der Begriff „Mittwoch(t)“. Es ist der etwas andere Angang an Themen, welche das Phoenix-Office umtreiben.