Der Phoenix-Zug wird erst 6,4 Sekunden vor Ende ausgebremst

Berauschende Choreo und Vertragsverlängerung / 3.007 Zuschauer in der Krollmann Arena / Harris: „Hatte schon vor dem Tipoff Gänsehaut“

Am Ende stand ein 81:85 auf der Anzeigetafel, damit verbunden der 0:2-Rückstand in der Viertelfinalserie gegen RASTA Vechta. Doch es war die kämpferische Leistung der Phoenix-Akteure, die von den Fans nach minutenlang nach Spielende mit lautstarken Gesängen honoriert wurde. Jene Fans, die bei Spielereinlauf mit der Nachricht überrascht wurden, dass Tim Uhlemann bis 2025 an der Volme bleibt. Jene Fans, die vor dem Hochball mit einer riesigen Choreo die gesamte Halle in einem Playoff-Bahnhof verwandelten.

Kommenden Mittwoch, den 10.5.2023, geht es für den Phoenix-Tross nach Vechta, um dort einen „Sweep“ in der nach dem Modus „best of five“ ausgetragenen Serie zu verhindern.

Chris Harris (HC Phoenix Hagen):
„Ich hatte schon vor dem Tipoff Gänsehaut. Was unsere Fans heute mit ihrer Choreo auf die Beine gestellt haben, ist der helle Wahnsinn. Das hat uns, aber auch Vechta beeindruckt – das war deutlich zu sehen. Dadurch haben wir nochmal mehr Energie bekommen als in Spiel eins – die Jungs haben wirklich alles auf dem Feld gelassen! Heute waren wir für 39 Minuten, oder sogar länger, ebenbürtig. Das Ergebnis wird uns nicht davon abhalten, am Mittwoch alles daran zu setzen, Hagen ein weiteres Heimspiel zu schenken.“

Ty Harrelson (HC RASTA Vechta):
„Wir haben ein enges Spiel gesehen, an dem am Ende die Kleinigkeiten darüber entschieden haben, dass wir als Sieger vom Feld gehen konnten. Chris Harris hat seine Jungs wahnsinnig gut auf uns eingestellt und es uns abermals schwer gemacht – bis zum Schlusspfiff. Auf der Zielgeraden haben wir einige defensive Stopps gehabt, die uns die nötige Luft gegeben haben. Jetzt wollen wir am Mittwoch daheim die Serie beenden, um dieser schwer zu spielenden Atmosphäre in Hagen – einem vierten Spiel – möglichst aus dem Weg zu gehen.“

Phoenix Hagen – RASTA Vechta 81:85 (28:28 | 20:18 | 21:24 | 12:15)

Phoenix Hagen:
Iloanya, Kraushaar (10, 6 Assists), Cikara (dnp), Murphy (10, 5 Assists, 4 Steals), Kessen (16/2 Dreier), Omuvwie (5), Mann (20/2), Vaara, Uhlemann (11/3), Bank (9)

RASTA Vechta:
Schneider, Jones (5/1), Ferner (16/4), Lodders, Agee (19/1, 17 Rebounds), Schwieger (18/2), Wolf (6), Grünloh (dnp), Smit, Aminu (11/1), Flanigan, Bohannon (10)

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230507 PH VEC 16zu9 final

Wie schon zum Auftakt der Serie war es auch in der Anfangsphase von Spiel zwei Phoenix vergönnt die ersten Akzente zu setzen. Angetrieben von 3.007 Zuschauern boten die Hausherren dem Favoriten aus dem Norden abermals bravourös Paroli (28:28, 10. Minute). Die „Feuervögel“ brachten mehrere verschiedene Verteidigungen aufs Parkett, was sofort Wirkung zeigte (44:35, 17. Minute). RASTA zeigte sich jedoch unbeeindruckt und schlug noch vor dem Gang in die Kabine im Stil eines Aufstiegsaspiranten zurück (48:46, 20. Minute).

Vechta startete mit einem 10:0-Lauf, den Hagen nur mit einer Auszeit stoppen konnte, ins dritte Viertel (48:56, 23. Minute). Diesmal fand Phoenix die richtige Antwort, arbeitete sich zurück in die Begegnung und blieb so auf Schlagdistanz (69:70, 30. Minute). Von da an lief alles auf eine nervenzerreißende Schlussphase hinaus. Vechta legte vor, Hagen entsprechend nach. Wann immer RASTA einen kleinen Puffer aufbauen konnte, brachten die „Feuervögel“ mit Kampf und Leidenschaft die Halle wieder ins Spiel. Ganz egal, ob zwei Freiwürfe sowie ein anschließender Korbleger durch Bjarne Kraushaar oder ein Alley-Oop aus dem Einwurf heraus auf Marvin Omuvwie – Phoenix schnupperte bis 6,4 Sekunden an der Sensation (81:83, 40. Minute). Doch musste ein taktisches Foul her, um die Uhr anzuhalten und einen weiteren Ballbesitz zu generieren, woraufhin Taj Agee an die Linie trat und mit zwei erfolgreichen Freiwürfen den knappen Sieg des Favoriten in trockene Tücher brachte.

Phoenix vs. Vechta: Die Fakten

🔥 Hagen traf lediglich 14 von 22 Freiwürfen (63,6 Prozent), Vechta markierte von der Linie beinahe doppelt so viele Zähler (26/34).
🔥 Hagen kontrollierte das Tempo der Begegnung und kam somit zu neun Würfen mehr als dem Feld als RASTA.
🔥 Taj Agee lieferte mit 19 Punkten und 17 Rebounds ein starkes Double-Double, schlitterte aufgrund seiner acht Turnover aber nur knapp an einem unrühmlichen Triple-Double vorbei.

Bilanz vs. Vechta (seit 2017)
Siege: 2
Niederlagen: 9
in Hagen: 1 – 4
in Vechta: 1 – 5

Die Viertelfinal-Termine im Überblick
Spiel 3 | 10.05.23 – 19:30h: Vechta – Phoenix Hagen
Spiel 4 | 12.05.23 – 19:30h: Phoenix Hagen – Vechta *
Spiel 5 | 14.05.23 – 18:00h: Vechta – Phoenix Hagen *
(* falls notwendig)