Mittwoch(t): Wir haben einen Bildungsauftrag

Für welches Team hat Michael Jordan am College gespielt? Für welche Stadt lief Lebron James in der Highschool auf? An welcher Universität hat Charles Barkley die Ringe erzittern lassen?

University of North Carolina. Akron, Ohio. Auburn University.

Warum wissen wir das? Weil es immer und immer wieder genannt wird. Bei jedem Einlauf in die Halle schallt es aus dem Lautsprechern. Der basketballerische Background ist eng verknüpft mit dem Spieler, ist gelebter und kultivierter Teil seines Werdegangs. Dadurch wird Historie, wird Wissen automatisch weitergetragen. Dient als Grundlage für Diskussionen an der Theke, als Aufhänger für den Verkauf von Merchandise. Für die Identifikation mit einem Spieler, den der geneigte Betrachter unweigerlich auf einer persönlicheren Ebene zu kennen meint – „Ich weiß, was du am College getan hast.“

Diese Kultur ist großartig, wird hierzulande jedoch viel zu wenig gelebt. Dabei wäre es so schön, wenn hierzulande beispielsweise mehr Menschen etwas mit der Urspringschule anfangen könnten. Ja, es ist das Programm, welches Finn Pook in der Saison 2022/2023 auflief und gar den Sprung ins NBBL TOP4 schaffte.

Warum das interessant ist? Weil dieser Run der Schelklinger überhaupt nicht möglich gewesen wäre, wenn es Ralph Junge nicht gäbe. Der Headcoach der Nürnberg Falcons ist derjenige, der in den frühen Zweitausendern auf den Gedanken kam, eine Nachwuchsschmiede aufzubauen, die junge Talente auf den nächsten Schritt, den Sprungs auf ein höheres Level vorbereitet. So kam es, dass plötzlich Nico Simon und Lucca Staiger im zarten Teenager-Alter die zweite Liga Süd aufmischten. Dass das Team Urspring zwischen 2007 und 2013 gleich fünf der ersten sieben ausgespielten NBBL-Meisterschaften gewann. Spieler wie Maurice Stuckey (Crailsheim) oder Julius Wolf (Nürnberg) empfehlen sich, der Jugend einmal entwachsen, für höhere Aufgaben und sind in ihren jetzigen Teams als gestandene Routiniers echte Vorbilder.

Das alles hat weniger mit Basketballromantik, denn vielmehr mit einem geschärften Bewusstsein für die Historie zu tun. Es lässt Zusammenhänge und das Wirken einzelner aktiver Personen besser verstehen. Dann ist es nicht „nur“ ein gegnerischer Coach, welcher in der Ischelandhalle an der Seitenlinie steht, sondern ein Stratege, den wir unweigerlich auf einer persönlicheren Ebene zu kennen meinen.

Mittwocht 16zu9 01

Mittwoch(t)

Es gibt so viele Geschichte rund um Phoenix Hagen. Geschichten, die erzählt werden wollen. Die einen etwas anderen Einblick in den Club und die internen (Denk-)Prozesse geben. Aus dem Arbeitstitel „Mittwochs-Meinung“ entwickelte sich der „Statement Wednesday“ oder auch das „Wort zum Mittwoch“, und letztlich der Begriff „Mittwoch(t)“. Es ist der etwas andere Angang an Themen, welche das Phoenix-Office umtreiben.