Basketball ist der beste Sport der Welt. Da sind sich alle einig. Wer das anders sieht, denkt womöglich auch, dass „Stirb Langsam“ kein Weihnachtsfilm sei.
Es ist so schön einfach. Einfach fünf Leute aufs Feld schicken, einen Ball in die Mitte rollen, und ab geht’s. In der grauen Theorie oder beim lockeren Zock auf dem Freiplatz wird das wohl funktionieren. Nicht aber auf Bundesliga-Niveau. Dort sind allesamt Spezialisten unterwegs, mit individuell ausgeprägten Stärken – und entsprechenden Schwächen.
Ist es fair, in Zeiten wie diesen – wenn gegen Dresden insgesamt drei Spieler verletzungsbedingt fehlen – nochmal die Qualitäten der Einzelnen unter die Lupe zu legen? Auf keinen Fall, denn das Stelldichein mit den Titanen fand unter Voraussetzungen statt, die alles andere als repräsentativ waren.
Was sich leicht anhand der Verteilung der Spielzeit belegen lässt. Mit Sin Carry (35:07 Minuten), Dennis Nawrocki (35:01min) und Tim Uhlemann (24:07min) standen allein drei Phoenix-Akteure länger auf dem Parkett als in irgendeiner anderen Partie der laufenden Saison. Wenn der Spieltag für etwas gut war, dann für die Beobachtung, wer sich außerhalb seiner basketballerischen Komfortzone wie verhält und was sich daraus eventuell für die Zukunft ableiten lässt.
Das Objektiv muss etwas weiter aufgezogen, der Betrachtungswinkel größer gewählt werden. Es lässt sich feststellen, dass vorschnell getroffene Vergleiche mit ehemaligen „Feuervögeln“ hinken. Zumindest, wenn gemutmaßt wird, dass der Eine besser als der Andere abgeliefert hat.
Ein Blick auf die nackten Zahlen…
Einer steht bei seiner ersten Phoenix-Saison durchschnittlich 15:59 Minuten auf dem Feld und kommt dabei auf 4,9 Punkte sowie 1,9 Rebounds, wobei er sich 2,8 Fouls leistet.
Ein Anderer steht bei seiner ersten Phoenix-Saison durchschnittlich 13:47 Minuten auf dem Feld und kommt dabei auf 4,8 Punkte sowie 1,2 Rebounds, wobei er sich 2,5 Fouls leistet.
Einer ist ein Verteidigungsspezialist und kommt auf ein Defensive Rating von 111,9 – was den Wert darstellt, den Hagen während seiner Zeit auf dem Feld pro 100 gegnerische Ballbesitze kassiert.
Ein Anderer ist ein Verteidigungsspezialist und kommt auf Defensive Rating von 105,3 – zur Erläuterung: Je niedriger der Wert, desto besser.
Was Ralph Hounnou und Kristofer Krause eint: Sie geben Gas, woll(t)en besser werden und verkörper(te)n die Phoenix-DNA par excellence.
Mittwoch(t)
Es gibt so viele Geschichte rund um Phoenix Hagen. Geschichten, die erzählt werden wollen. Die einen etwas anderen Einblick in den Club und die internen (Denk-)Prozesse geben. Aus dem Arbeitstitel „Mittwochs-Meinung“ entwickelte sich der „Statement Wednesday“ oder auch das „Wort zum Mittwoch“, und letztlich der Begriff „Mittwoch(t)“. Es ist der etwas andere Angang an Themen, welche das Phoenix-Office umtreiben.