Es werden Knöpfe gedrückt und Regler verschoben, Schalter umgelegt und Kameras gewechselt. Eine knackige Anmoderation, dann geht der Beitrag über den Äther. Nach 3:18 Minuten ist auch schon wieder alles vorbei. Was bleibt, sind sympathische Eindrücke von Ralph Hounnou und die Idee für einen neuen Merchandise-Artikel (Stichwort: Phoenix-Kissen für dein Nickerchen im Park). Wer die Sendung nicht live verfolgt hat, kann sie in der Mediathek der Lokalzeit aus Dortmund noch eine zeitlang on demand abrufen. Doch das darf, das soll es doch nicht schon gewesen sein?! Deswegen die Archivierung des Clips auf YouTube, damit die investierte Arbeit nachhaltig wirkt.
Am Anfang steht die Idee. Und der gedankliche Austausch. Ein Porträt über einen Spieler soll es sein. Aber keine 08/15-Geschichte, sondern über einen, der auch was zu erzählen hat. Der Bock auf eine Extraschicht in der Halle hat. Der für Phoenix steht und dem Zuschauer im Pott vermittelt, dass ein Wochenendausflug in die „Ische“ eine hervorragende Idee wäre.
Um lästige Synchronisation und eventuelle sprachliche Stolpersteine zu umgehen, fallen die us-amerikanischen Kräfte schonmal raus. Bjarne, Timbo und Marvin sind schon zu lange an Bord, um der Geschichte den frischen Glanz des Aufbruchs in eine neue Saison zu geben. Lennart hätte mehr als genug zu erzählen, war aber schon beim Media Day der ProA und hat sich einen freien Abend mehr als verdient. Dennis ist natürlich wie gemacht für solch einen Dreh, wird aber zwangsweise freigestellt – jede Sekunde, die er und seine Frau Anfang September noch zu zweit verbringen können, soll ihnen ermöglicht werden. Ralph ist der Protagonist der Wahl. Jung, smart, frisch in Hagen am Start, motiviert, voller Energie.
Die technischen Parameter: Nebel, externe Lichtquellen, dazu Ruhe in der Halle, damit die Interview-Sequenzen szenisch richtig wirken. Zwei Stunden in der Halle wären super, gern abends im Anschluss ans Training. Klappt aber nur, wenn die Handballer nicht kommen. Und der Dreh nicht länger als bis 22:15 Uhr dauert – der Hausi will schließlich auch irgendwann heim. Knappe Kiste, aber machbar. Drei Stationen sind angedacht: Action am Korb, Interview auf dem Feld, und ein paar coole Hero Shots im Mundloch.
Alles klar? Dann los…
Die Funzeln werden vor Trainingsende bereits in den Katakomben auf die Stative geschraubt, die Nebelmaschine an den Strom angeschlossen und der Strahler darf auch bereits vorglühen. Coach Harris macht früher Schluss – perfekt. Also rein in die gute Stube. Jetzt wird richtig gearbeitet. Ralph liefert besser als dein bevorzugter Pizzamann, so dass alle schon eine halbe Stunde früher als geplant – lies: befürchtet – nach Hause können.
Es fehlen aber noch echte Spielszenen. Also kommt die TV-Crew auch beim Heimspiel gegen Jena vorbei. Aller guten Dinge sind drei: Ein Redakteur, ein Kameramann, ein Tontechniker. Und ein vollgeschwitzter Ralph, der im Anschluss an den ProA-Auftakt nochmals ein Statement abgeben muss. Während #55 auf dem Weg unter die wohlverdiente Dusche ist, werden weitere Absprachen getroffen und Hintergrundinformationen ausgetauscht. Dazu der Besuch im Studio inklusive Dominik Spohr vereinbart.
Letzterer bekommt den fertigen Film, der aus den insgesamt vier Stunden in der „Ische“ gedrehtem Material herausgepresst werden, erst kurz vor der Live-Sendung zu sehen. Und ist besten unterhalten. Ein gutes Zeichen dafür, dass es dem TV-Zuschauer mindestens gehen dürfte. Und ein Beleg, dass sich der ganze Aufwand für finale 3:18 Minuten absolut gelohnt hat.
Mittwoch(t)
Es gibt so viele Geschichte rund um Phoenix Hagen. Geschichten, die erzählt werden wollen. Die einen etwas anderen Einblick in den Club und die internen (Denk-)Prozesse geben. Aus dem Arbeitstitel „Mittwochs-Meinung“ entwickelte sich der „Statement Wednesday“ oder auch das „Wort zum Mittwoch“, und letztlich der Begriff „Mittwoch(t)“. Es ist der etwas andere Angang an Themen, welche das Phoenix-Office umtreiben.