Im vierten Halbfinale hat die PS Karlsruhe Lions das stark gemacht, was eigentlich Phoenix Hagen über weite Strecken der Saison 2023/24 der BARMER 2. Basketball Budesliga ProA ausgezeichnet hat. Mit bedingungslosem Einsatz und eisernem Willen haben die Löwen den Feuervögeln den Schneid abgekauft. Und sich am Ende verdient mit 93:72 den Finaleinzug gesichert.
Auch wenn das Reboundverhältnis beispielsweise relativ ausgeglichen ist (36:34). In den 40 Minuten des vierten Halbfinalspiels hatten die Gastgeber 16 Abschlüsse mehr als die Hagener. Und bei identischen Quoten aus der Distanz bei deutlich weniger Abschlüssen, ist das am Ende mit ausschlaggebend dafür, dass die Löwen am Ende klar die Nase vorn hatten.
Bereits im ersten Viertel zeigten die Hausherren um Aleksandar Scepanovic, wie hungrig sie sind. Einmal mehr lagen die Hagener in den Playoffs mit 6:15 in Rückstand. Nur im Vergleich zur Kirchheim-Serie gelang es ihnen nicht, an diesem neuralgischen Punkt den Turnaround in Angriff zu nehmen. Karlsruhe war kaltschnäuzig. Karlsruhe war clever. Und profitierte davon, dass mit Siler Schneider ein wichtiger Baustein im Spiel der Hagener fehlte.
Auch, dass Kapitän Dennis Nawrocki zwar angeschlagen war, aber 18 Minuten lang für sein Team geackert hat, spricht Bände. Scoringmäßig wurde Phoenix vom starken Bjarne Kraushaar (19 Punkte) und Naz Bohannon (18) getragen. Doch am Ende fehlten den Hagenern die nötigen Körner, um immer wilder werdende Löwen im Zaum halten zu können.
Dieser Tatsache zum Trotz waren es vor allem die Hagener Fans, die man über weite Strecken der Partie am deutlichsten hören konnte. Sowohl in der Halle als auch im Livestream. Und auch nach dem Spiel ließen es sich die mitgereisten Anhänger aus Hagen nicht nehmen, ihr Team für eine bärenstarke Saison zu feiern.
Das machte nicht nur Coach Chris Harris sprachlos: „Mein Herz läuft über. Es ist eine absolute Ehre, für diese Stadt, für diese Fans zu arbeiten und Teil dieses Teams zu sein“, sagte der Phoenix-Coach im Interview nach der Partie. Und ergänzte: „Was die Fans immer wieder auf die Beine stellen, ist wirklich unglaublich.“
Und weiter: „Mir fehlen die Worte dafür, wie stolz ich auf dieses Team bin. Die Mannschaft hat alles gemacht, was wir von ihr verlangt haben – und sogar noch ein bisschen mehr. Wir waren zum ungünstigsten Zeitpunkt der Saison ein bisschen zu unfit und haben gegen ein Karlsruher Team in Bestform verloren. Ich war sehr beeindruckt von der Art und Weise wie Karlsruhe gespielt hat, ein super unangenehmer Gegner, der unglaublich viel Druck gemacht hat. Ein großes Kompliment an Coach Scepanovic und sein Team!“
Und Phoenix-Geschäftsführer Martin Schmidt ergänzte: „Natürlich bin ich enttäuscht. Aber über das Spiel und die Serie will ich nicht viele Worte verlieren. Wir haben eine unfassbar geile Saison gespielt. Ich bin stolz auf die Mannschaft, die Trainer, das Office-Team, die Helfer – alle haben ihren Teil zu dieser erfolgreichen Saison beigetragen.“
Und auch wenn es nicht in der „Ische“ ist, ein letztes Mal will die Mannschaft noch mit ihren Fans feiern. Den Saisonabschluss begehen die Feuervögel am Sonntag, 26. Mai, ab 15 Uhr in der Volme-Galerie. Und freuen sich auf das Wiedersehen und das Gettogether mit den Fans, die sie von der Pre-Season bis zum Saisonende so überragend supportet haben.
Stats:
PS Karlsruhe Lions – Phoenix Hagen 93:72 (33:12, 18:26, 20:16, 22:18)
PS Karlsruhe Lions: Bakary Dibba (13/2 Dreier), Garai Zeeb, O’Showen Williams (15/3, 7 Assists), Bogdans Kiselovs (3/1), Lachlan Dent (9/1), Dominick von Waaden (14/4), Victor Bailey Jr. (13/1), Dennis Tunstall Jr. (7/1, 8 Rebounds), Melvin Jostmann (11/1), Jesse Ani (3/1), Terry Haarmann, Julian Albus (5/1).
Phoenix: Dennis Nawrocki (3/1), Bjarne Kraushaar (19/2, 5 Rebounds), Nino Vrencken (2), Devonte McCall (11/1), Jamel McAllister (4), Vincent Neugebauer (2), Tim Uhlemann (4), Naz Bohannon (18/2), Kristofer Krause (9/1) Lennart Boner.